Auf dem Wasser unterwegs

 

Was findest du hier?

  • Kauf und Transport eines Kajaks
  • Boat Inspections
  • Fazit

Kauf und Transport eines Kajaks
Wer länger mit einem Wohnmobil unterwegs ist, wird sich in Anbetracht der vielen schönen Gewässer in den USA und Canada irgendwann die Frage stellen: Sollen wir uns ein Kajak, Kanu Stand Up Paddle oder was auch immer anschaffen. Soviel vorweg - es lohnt sich auf jeden Fall! Die beiden Kajaks die wir gekauft haben, haben uns einige der schönsten und unvergesslichsten Momente auf der Reise beschert. Ein einigermassen passables Kanu gibt’s z.B. bei Dick’s Sporting Goods oder Walmart bereits ab rund 300 $. Sogar für die Kinder war noch Platz im Boot. Auch entsprechende Träger für Wohnmobile in allen Formen und Variationen gibt es zu kaufen, die allerdings meist nicht ganz günstig sind. Da das US-Strassenvekehrsgesetz einiges entspannter ist als das unsere, sind auch Eigenkreationen keine Seltenheit und durchaus zulässig. Der „Geil ist geil“-Klassiker war das Festzurren mit Spanngurten an der Heckleiter, die in den USA praktisch jede rollende Behausung hat. Der Nachteil dabei ist, dass die grosse Heckklappe, die die Gefährte am Heck haben, danach verbarrikadiert ist. So haben wir ein paar Befestigungen aus dem Bauhaus auf's Dach montiert, woran wir die Kajaks auf dem Dach festgezurrt haben. Wer etwas handwerkliches Geschick hat und Schwindelfrei ist, fährt damit sicher und günstig. Etwas Oberarmschmalz ist bei dieser Variante jedoch Voraussetzung, denn die Dinger müssen ja auch irgendwie runter und wieder hoch. Aber dank dem Kunststoffrumpf blieb unser Wohnmobil frei von Schäden und der Kraftaufwand, besonders wenn man zu Zweit ist, hält sich dank den Griffen am Kajak absolut in Grenzen.


Boat Inspections
Als wir so das erste mal auf dem Freeway an einem Schild mit den Worten „Boat Inspektion ahead“ vorbeirauschten, fühlten wir uns nicht im geringsten angesprochen. Schliesslich hatten wir ja nur zwei Kajaks auf dem Dach, die ja wohl kaum einer Inspektion würdig sind. Doch bereits das nächste Schild belehrte uns eines Besseren. Eine Auflistung machte klar, dass die vor uns liegende Kontrollstelle von jedem angefahren werden muss, egal ob er eine Yacht im Schlepptau hat oder lediglich ein Stand-Up Paddel im Kofferraum mit sich führt. Etwas irritiert aber pflichtgetreu nahmen wir die entsprechende Ausfahrt und fanden uns kurz darauf auf einem Ausstellstreifen vor einem behelfsmässig aufgestellten Partyzelt wieder. Darunter ein Klapptisch, auf dem allerlei Flyer und Dokumente ausgebreitet lagen, sowie ein Stuhl, auf dem ein älterer, etwas vereinsamter Herr sass. Sichtlich erfreut über die heranrollende Abwechslung, kam er uns dann auch sogleich freudestrahlend entgegen und stellte sich als Mitarbeiter irgend einer offiziellen Wasserschutz-Behörde vor. Was für ein Boot wir denn mitführen, wollte er wissen. Ich zeigte nach oben auf’s Dach sagte mit einem süffisanten Lächeln: „Ach, das sind nur zwei Kajaks“. Die Hoffnung, der Mann würde mein Lächeln aufgreifen und uns gleich wieder von Dannen ziehen lassen, zerschlug sich. „Ok, dann lass uns mal sehen“ war sein nächster Satz. Das war nur die erste einer Vielzahl von „Boat Inspections“ auf unserer Reise. Eine besonders hohe Dichte erlebt man auf der Fahrt entlang der Westküste. Kaum hat man eine Staatsgrenze überschritten, tauchte auch schon wieder ein Schild auf. Teilweise wurden uns nur ein Zettel ausgehändigt, nach dem Motto "passt schon", ein anders Mal standen da 3 Polizisten, während zwei Damen von der Wasserschutzbehörde auf unserem Dach herumkrochen. Wenn wir das richtig verstanden haben, wird bei den Kontrollen hauptsächlich nach Anhaftungen oder Rückständen einer fiesen Muschelart gesucht, die man in den heimischen Gewässern nicht haben will. Diese Muschel macht angeblich auch vor Kajaks oder StandUp Paddles nicht halt. Alleine schon um nicht allzu lange aufgehalten zu werden, lohnt es sich also, sein Wassergefährt einigermassen in Schuss zu halten.

Fazit
Solltet ihr euch ebenfalls für ein Wassergefährt entscheiden, und wir können es wirklich nur empfehlen, kann es nicht schaden, sich vorab kurz über die lokalen Bestimmungen zu informieren. Oft erhält man die Infos auch in den zahlreichen Fischerei oder Sportgeschäften. Zu grossen Teilen ist die Gesetzeslage aber in etwa genauso locker, wie im Strassenverkehr. Einige Staaten erheben jedoch eine kleine Gebühr, deren Entrichtung ein Sticker auf dem Boot belegt. Soweit wir das mitbekommen haben, besteht die Mindestausrüstung bei Tagfahrten lediglich aus einer Schwimmwest (muss nicht getragen werden) und einer Signalpfeiffe. Am günstigsten kriegt man das natürlich auch bei Walmart.

Und damit steht dann der Erkundung der vielen wunderschönen Seen, Flüssen und Meeresarmen nichts mehr im Weg, die einem mit etwas Glück auch auf Tuchfühlung mit Delfinen bringt.

Video einer unserer Kajakausflüge (los geht's ab 1:48 Min.) 



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