Das US-VISA


Was findest du hier?

  • VISA-Antrag vor der Abreise in der Schweiz
  • Temporärer Grenzübertritt auf dem Landweg und seine Tücken
  • VISA-Verlängerung während der Reise
  • Links und weitere Infos

Sämtliche Links und weitere Hinweise dazu haben wir euch am Ende des Berichts aufgelistet.
Und nun … viel Spass!

VISA-Antrag

Die VISA-Arten
Es gibt eine wahre Fülle von verschiedenen Visa-Arten. Aber wie für uns damals, wird wohl auch für die meisten der Interessenten hier das „B-1/B-2 Visum“ von Interesse sein. Genauer gesagt, das B-2 Visum. Zur Erklärung, hier kurz eine Übersicht:

  • B-1 Visum: Für Personen, die vorübergehend aus geschäftlichen, wissenschaftlichen, erzieherischen oder beruflichen Gründen in die USA einreisen, zur Regelung eines Nachlasses oder zur Aushandlung eines Vertrags.
  • B-2 Visum: Personen, die aus freizeittechnischen/touristischen Gründen, zum Besuch von Freunden und Verwandten, zu medizinischen Behandlungen oder Aktivitäten wissenschaftlicher, sozialer oder dienstlicher Art in die USA einreisen.

Ihr seht selbst, dass sich einige Bereiche ähneln. Deshalb wird das Visum zumeist auch als kombiniertes „B-1/B-2 Visum“ ausgegeben.

Der US-VISA Mythos:
Während unserer Reisevorbereitungen rankten sich wohl um kein anderes Thema derart viele Mythen und Legenden, wie um den Erhalt dieses US-Visa. Das Netz ist voll von haarsträubenden Storys rund um diese zusätzliche Seite im Pass, die einem 10 Jahre lang jährlich einen Aufenthalt von 6 Monaten in den USA gewährt. Zumindest was uns betrifft, lag der Wahrheitsgehalt dieser Schauermärchen letztendlich im einstelligen Promille-Bereich. Und auch unsere zahlreichen Reisebekanntschaften wussten nichts derartiges zu berichten, woraus man durchaus schliessen darf, dass es so schlimm nicht sein kann. Unserer Erfahrung und Einschätzung nach, kommt man mit Höflichkeit und etwas Durchhaltewillen letztendlich an’s VISA-Ziel! Der Weg zum Ziel haben wir euch hier in einem kleinen Anforderungs-Katalog zusammengefasst:

Anforderung 1 - Nerven und Ausdauer sind gefragt
Das bedeutet allerdings nicht, dass der Weg zum US-VISA einfach ist. Bereits die erste Hürde, das Ausfüllen der Online-Antragsformular auf der offiziellen U.S. Departement of State Webseite, verlangt einem alles ab. Wer auch immer dort für die Anzahl und Art der Antragsformulare verantwortlich ist, sollte sich dringend mal untersuchen lassen. Unglaublich was für belangloses Zeug da in einer Detaildichte erfragt wird. Und Fragen die wirklich wichtig sind, wie z.B. ob man einer Terrorzelle angehört, werden im Allgemeinen von den entsprechenden Individuen kaum wahrheitsgetreu beantwortet. Wie auch immer - hier heisst es: Augen zu und durch!

Anforderung 2 - Do you speak english?
Einigermassen passable Englischkenntnisse sind beim Ausfüllen ebenfalls von grossem Vorteil. Denn im Gegensatz zu unseren Gepflogenheiten, wo alle Amts-Formulare in gefühlt 500 verschiedenen Sprachen erhältlich sind, sind sie dort nur in der Landessprache erhältlich. 

Anforderung 3 - Höflichkeit zahlt sich aus
Ein weiterer Tipp ist, und das gilt allgemein beim Amerikaner und im Speziellen beim US-Beamtentum: Immer höflich bleiben! Der Beamtenstatus eines Amerikaners hat noch einen ganz anderen Stellenwert als hierzulande. Angefangen bei den Polizeibeamten bis hin zum Telefon- oder Schalterbeamten einer Staats-Behörde. Es geht aber weniger um den Stellenwert, als um den teilweise grossen Spielraum den sie haben. Den direkten Zusammenhang dürfte jedem klar sein. Der Erfolg hängt also stark davon ab, wie lange man in einer Krisensituation die Fassung behält.

Anforderung 4 - Finger weg vom (i)Mac
Ein weiterer wichtiger Hinweis, vor allem an die Adresse der Apple-Jünger, ist: Die Antragsformulare nicht am iMac ausfüllen! Amy hat beim Versuch, sich damit durch die Flut von Antragsseiten zu pflügen, bestimmt 5 wertvolle Lebensjahre eingebüsst. Ständig blieben die Formulare hängen und man musste nicht selten wieder ganz von Vorn beginnen. Irgendwann stiess sie auf einen Hinweis im Netz, wonach dringend davon abgeraten wird, die Formulare an Mac-Geräten auszufüllen. In unserem Fall hat jedoch bereits der einfache Wechsel vom iMac auf das iPad den erwünschten Erfolg gebracht. Danach wurde es zwar nicht weniger, aber immerhin ging’s voran. Ob dieser technische Mangel heute noch existiert und/oder ob es einfach an gewissen persönlichen Einstellungen liegt, haben wir nicht herausgefunden. Wenn ihr also auf technische Probleme stosst, schafft das unter Umständen Abhilfe.

Anforderung 5 - Das Foto und ein Rücksende-Couvert
Nach dem man sich endlich durch die Online-Formulare gewurstelt und diese ausgedruckt hat, gilt es vor dem Abschicken noch ein passendes Passfoto beizulegen. Es herrschen gemäss offizieller Webseite diesbezüglich strikte Vorgaben. Wir für unseren Teil haben diesen Part in die geschulten Hände eines Profis gelegt. Kostet zwar eine Kleinigkeit, dafür hat man aber die Gewissheit, dass es auf breite Akzeptanz der US-Migrationsbehörde stösst. Ausserdem wird verlangt, dass man ein frankiertes und adressiertes Rücksende-Couvert mitbringt. Scheinbar sind in den 160$ Bearbeitungsgebühr (dazu gleich) die Kosten für die Rücksendung der Pässe noch nicht miteinkalkuliert.

Anforderung 6 - Antrags-Bearbeitungsgebühr überweisen
Ungefähr zeitlich mit dem Abschicken der Antragsdokumente sollte man spätestens die stattliche Antrags-Bearbeitungsgebühr von aktuell 160$ (Stand 2020) pro Antragsteller überweisen - natürlich ohne Cash-Back Garantie bei einem negativem Entscheid. Ist auch das erledigt, bekommt man ein paar Tage später Post von der „US Embassy“ in Bern. Darin befindet sich, sofern dein Foto auf keiner US-Fahndungsliste zu finden ist, die Einladung zu einem "Interview" auf der US-Botschaft in Bern. Andernfalls statten sie vermutlich einen Hausbesuch ab.

Anforderung 7 - Das Dossier für das Interview zusammenstellen
Auf die Frage, was man denn nun alles zum Interview mitbringen soll, gibt es im Netz die unterschiedlichsten Angaben. Wir hatten eine Karte dabei, auf der wir die ungefähre Reiseroute eingezeichnet haben und unsere Bankauszüge um zu belegen, dass wir uns dabei auch selbst ernähren können. Letztendlich haben wir beides nicht benötigt. Es gibt aber sicher auch Beamte, die sich etwas genauer versichern wollen, dass man nicht dauerhaft in die USA einreisen möchte. Insofern kann es sicher nicht schaden, einen gültigen Schweizer Miet- und/oder Arbeitsvertrag zum Interview mitzunehmen. Einfach alles was belegt, dass es sich für einen auch lohnt, am Ende der Reise wieder nach Hause zu gehen. Wir hatten aufgrund unserer Situation beides nicht anzubieten und es hat trotzdem geklappt.

D-Day - Das Interview
Nach dem ausgiebigen Formularmarathon steht man nun also pünktlich zum Termin vor der US-Botschaft in Bern. Das Folgende haben wir uns vorgängig in etwa so vorgestellt: Nach der Anmeldung am Schalter wird man von einem Beamten der US-Migrationsbehörde im edlen Agenten-Look abgeholt und in ein kleines Büro geführt. Mit raffinierten Verhörtechniken wird er/sie dann Versuchen herauszufinden, ob von uns eine Gefahr ausgeht und ob wir beabsichtigen, in den USA sesshaft zu werden. Weit gefehlt liebe Freunde! Die Realität sieht um einiges weniger spektakulär aus. DAS INTERVIEW besteht im groben aus einem Frage-/Antwortspiel in 3 Akten:

Interview Teil 1 (Übungsphase): An einem Schalter an der Aussenfassade der Botschaft trägt man erstmal sein Grundanliegen vor. Eine einfach Übung um warm zu werden die daraus besteht, dass man die simple Frage „weshalb sind Sie heute hier“ wahrheitsgemäss mit „wegen eines Visa-Antrages“ beantwortet. Soweit wir das verstanden haben, wird die Anwesenheit dann in’s System eingetragen, was belegt, dass man pünktlich erschienen ist. Denn termingerecht zum Hauptinterview zu erscheinen ist schlichtweg unmöglich. Weshalb, erfahrt ihr gleich.


Interview Teil 2 (Vorselektion): Durch einen Security-Check gelangt man danach in’s Innere, wo man sich nach kurzer Orientierung ruckzuck am Ende einer langen Menschenschlange wiederfindet. In unserem Fall endete diese rund 45 Minuten später in einer menschenüberfüllten Halle vor einem offenen Schalter. Dort wird man erstmal mit ein paar kriminalistisch investigativen Fragen gelöcherte (die man ja eigentlich schon im Antragsformular ausgiebig beantwortet hat). Anschliessend werden noch die Fingerabdrücke genommen und schon wird man weitergeschoben. Was Bedeutet: Man stellt sich ein paar Meter weiter erneut an’s Ende einer Warteschlange, die in unserem Fall noch um einiges länger war.

Interview Teil 3 (Hauptinterview): Eine Stunde lang dribbelten wir träge in der Masse mit, bevor wir in einer weiteren Halle, an einem ebenso schmucklosen, offenen Schalter vor einer dicken Glasscheibe standen. Da diese nicht nur Schusssicher sondern dem Anschein nach auch Schallsicher ist, kommuniziert man mit der Person dahinter über ein Mikrophon-/Lautsprechersystem. Etwas irritierend, wenn man auf diese Art gut vernehmbar an pikante Informationen über seinen Schalternachbarn kommt (wie z.B. Gehalt, Vermögen, etc.). Das Interview selbst ging in unserem Fall dann kurz und schmerzlos über die Bühne. Auch hier stellte uns ein sehr netter Beamter mehr oder weniger die gleichen Fragen, auf die wir bereits beim Ausfüllen des Antragsformulars gestossen sind. Bereits nach rund 10 Minuten wurde das Interview mit einer Abschlussfrage an unsere Kinder beendet, die da lautete: „Wer sind eure Eltern?“. Etwas irritiert aber zum Glück sehr zielsicher deuteten die Beiden auf uns. Das schien dem Mann zu gefallen, worauf unsere Pässe mit der Bemerkung „ich sehe keinen Grund, weshalb Sie das Visum nicht bekommen sollten“ in eine kleine Box mit der Aufschrift „Approved“ (Genehmigt) wanderten. Allerdings fügte er an, dass noch ein paar weitere Hintergrundabklärungen getätigt werden und es daher grundsätzlich immer noch sein kann, dass der Antrag abgelehnt wird. Das sei allerdings sehr selten der Fall. So stellte sich bei uns erstmal nur eine verhaltene Erleichterung ein.
Dass es auch anders ausgehen kann, belegte der Inhalt der Nachbarsbox mit der Aufschrift „Denied“ (Abgelehnt). Je nach Schalter war auch dieser Behälter mehr oder weniger gut mit Pässen bestückt. Unserer Ansicht nach war das aber weniger der Launen der Schalterbeamten geschuldet, als eher dem Auftreten der Antragsteller. Bei einem solchen Termin ein bisschen auf’s Äussere zu achten, sich höflich zu benehmen und die entsprechenden Dokumenten vorzuweisen, dürfte man eigentlich voraussetzen.
Ausserdem werden sämtliche Interviews auf Englisch geführt. Es ist also auch hier sicher von Vorteil, wenn man die Sprache einigermassen beherrscht, damit das Gespräch flüssig und schlüssig bleibt. Wir haben jedoch auch beobachtet, dass einige der Schalterbeamten im Notfall kurzzeitig auf Deutsch oder Französisch umgestellt haben. Das war aber eher die Ausnahme, als die Regel.
Das ganze Prozedere dauerte in unserem Fall etwas mehr als 2 Stunden. Wobei das, wie auch alle anderen Angaben hier, reine Richtwerte aus unseren persönlichen Erfahrungen von Ende 2018 sind.

Endlich - Das VISA ist da!
5 Tage nach dem Interview in Bern flatterten unsere Reisepässe mit den ersehnten Visa darin in unseren Briefkasten. Zumindest drei von vier Exemplaren haben es im ersten Anlauf geschafft. Amy’s Pass bedurfte anscheinend einer etwas genaueren Kontrolle ;-) - kam dann aber ein paar Tage später ebenfalls noch an.

Fazit:
Rückblickend gesehen haben auch wir uns von dem ganzen Hype um das US-VISA anstecken lassen. Aber letztendendes war es wie so oft: Es wird heisser gekocht als gegessen. Zumindest in unserem Fall waren die Mitarbeiter der Migrationsbehörde allesamt freundlich und zuvorkommend. Wir sind überzeugt, dass wenn man in den USA noch nicht aktenkundig ist, man sich etwas in’s Zeug legt, gut vorbereitet zum Interview erscheint und stets höflich bleibt, steht einem längeren Aufenthalt in den USA nichts im Wege.

Temporärer Grenzübertritt und seine Tücken

Bei der Einreise in die USA, zumindest auf Flughäfen, scheint man neuerdings auf digitale Registrierung zu setzen, anstatt wie früher auf den berühmten Stempel im Pass. Eigentlich schade, denn diese teilweise wahllos kreuz und quer aufgedruckten Urlaubserinnerungen hatten irgendwie Charme. In irgendeinem System ist man nach der Ankunft-Registrierung nun also als „Anwesend“ registriert und die zur Verfügung stehenden Tage des Visums werden automatisch heruntergezählt. Sind diese um und die betreffende Person ist im System nicht als „Ausgereist“ vermerkt, bekommt vermutlich irgendein Beamter eine Info und man erscheint kurz darauf auf einer dunklen, wenn nicht gar schwarzen Liste. Soweit - so unspektakulär, wenn man sich daran hält. Das System hat allerdings auch einen entscheidenden Haken. Möchte man wie wir das Land kurzzeitig auf dem Landweg nach Canada verlassen, hat man keine Chance sich in den USA als „Ausgereist“ registrieren zu lassen. Zumindest nicht in unserem Fall, als wir von Seattle herkommend in der Ortschaft Blaine (Washington) die Grenze zu Canada passierten. Kurze Anmerkung: Das war kein kleiner Grenzposten irgendwo im Nirgendwo. Der Zollbeamte am Flughafen Miami meinte bei der Einreise, wir sollen uns vor dem Verlassen des Landes unbedingt an der entsprechenden Stelle auf amerikanischer Seite melden und den Grenzübertritt registrieren lassen. Nur so würden die 180Tage, die einem das Visum gewährt, sistiert. Doch als wir dort ankamen, war weit und breit keine „entsprechende Stelle“ zu finden. Selbst anhalten und fragen gestaltete sich eher schwierig, da man sich urplötzlich auf einer klar begrenzten Spur vor dem Grenzübergang wiederfindet. So standen wir also kurz darauf vor einer kanadischen Zollbeamtin, die uns auf die Frage, ob sie uns nun bei den Amis abmelden würde, 
nur verdattert anschaute. Nööö … das können sie nicht. Wenigstens drückte sie uns einen Stempel in den Pass und in der Hoffnung, dass man den als Beweis bei der Wiedereinreise in die USA akzeptiert und uns die Tage wieder gut schreibt, liessen wir es für den Moment dabei bewenden.

VISA-Verlängerung während der Reise

Als wir von den USA nach Canada ausgereist sind, hatten wir noch rund 2 Monate auf dem US-Visum-Konto. Und die verstrichen Dank einem ausserplanmässig ausgedehnten Aufenthalt auf einer Farm im canadischen Chilcotin-District wie im Flug. Als es an die Rückkehr in die USA ging, wurde uns deshalb etwas mulmig. Wir hatten von Canada aus versucht, uns telefonisch bei der entsprechenden US-Behörde als „Ausgereist“ registrieren zu lassen. Aber da wir nichts weiter als einen Stempel im Pass hatten und Canada mit den USA diesbezüglich keinen Datenaustausch pflegt, war dieses Unterfangen aussichtslos. Auch unser Online-Antrag für eine offizielle Visumsverlängerung um 6 Monate gestaltete sich ausgesprochen mühselig. Dazu müsste man sich an dem Ort wo man eingereist ist, in unserem Fall Miami, persönlich bei der entsprechenden Behörde, der U.S. Citizenship and Immigration Services (USCIS), für ein erneutes Interview melden. Ausserdem benötigen sie anscheinend erneut die Fingerabdrücke. Nicht fragen - ist einfach so. Dummerweise waren wir zu diesem Zeitpunkt rund 5000 Kilometer Luftlinie von Miami entfernt und die nötigen Formalitäten in Canada zu erledigen war nach Aussage der zahlreichen Beamten am Telefon ausgeschlossen. Am Ende machte man uns wenigstens das Angebot, auf amerikanischer Seite, in Grenznähe zu Canada, bei einem dieser USCIS-Büros vorzusprechen, was aber immer noch rund 10 Stunden Fahrt bedeutet hätte. Zuviel für unseren Geschmack, besondres da wir zum Zeitpunkt dieser Information sowieso bald wieder in die USA einzureisen gedachten. Also machten wir uns eines Tages ohne Gewissheit auf den Weg in Richtung US-Grenze. Für den Grenzübertritt haben wir uns aus dem Bauch heraus für den Grenzposten in der Ortschaft Oroville (Washington) entschieden. Auf der Fahrt dahin haben uns 3 mögliche Szenarien begleitet:

  1. Wir werden umgehend verhaftet, abgeschoben und mit einer Einreisesperre belegt, weil wir in den USA zwischenzeitlich als „illegal anwesend“ registriert sind.
  2. Wir müssen umdrehen und den Rest unserer geplanten Reisezeit in Canada verbringen.
  3. Wir bekommen von einem äusserst gut-gelaunten Zollbeamten, dem sogenannten CBP Officer (U.S. Customs and Border Protection), nochmals eine gewisse Aufenthaltsdauer geschenkt. Denn wie wir gehört haben, hat dieser die Kompetenz, ein Visum um maximal 6 Monate zu verlängern. Und das geschieht völlig unspektakulär durch das Einkleben eines kleinen, schlicht bedruckten Zettels - dem sogenannten „I-94 Form“.

Unser CBP Officer machte es besonders spannend. Nachdem wir unser Anliegen vorgetragen hatten, liess er uns wortlos am Tresen der Boarder-Station stehen und verschwand mit den Pässen in den Tiefen des Bürokomplexes. Als er nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zurückkehrte, bat er uns ausdruckslos 24 USD per Kreditkarte zu überweisen. Irritiert folgten wir der Anweisung und erst als er uns die Pässe wieder überreichte, merkten wir, wofür der Betrag fällig war. Ohne grosses Tamtam hat der nette Mann uns das sogenannte "I-94 Form", welches uns nochmals 6 Monate in den USA gewährte, in unsere Pässe geklebt. Nur schade, dass wir da bereits die 710 $ für den offiziellen Online-Verlängerungsantrag überwiesen hatten. Aber in diesem Moment war uns das ziemlich schnuppe!

Fazit:
Die offizielle Beantragung einer Online-Visa-Verlängerung über die entsprechende USCIS-Webseite ist auch ohne die Hürde mit dem erneuten Interview schon sportlich genug. Das haben uns auch Reisebekanntschaften, die den gleichen Weg beschritten haben, bestätigt. Den Weg den wir schlussendlich eingeschlagen haben, ist daher eine echte, nerven-und kräftesparende Alternative. Solange man keine offenen Bussen hat, das Strafregister leer ist und man sich am Zoll anständig benimmt, bestehen gute Chancen. Und falls nicht, kann man es ein paar Meilen weiter am nächsten Grenzübergang erneut versuchen. Von der USCIS-Behörde haben wir nie wieder etwas wegen unserem Online-Antrag gehört. Erst als wir längst wieder Zuhause waren, rund 9 Monate später, bekamen wir den Bescheid, dass unser Antrag abgelehnt wurde. Begründung: Wir hätten ja bereits eine Verlängerung erhalten. So ist es - vielen Dank nochmals!

Links und weitere Infos rund um das US-VISA

VISA-Antrag für die USA: https://ceac.state.gov/genniv/

Formular: DS-160
Kosten: 160$ pro Antragsteller
Weitere Informationen zum Visa-Antrag findet ihr unter: https://ch.usembassy.gov

VISA-Verlängerung beantragen: https://www.uscis.gov/i539online
Formular: I-539
Kosten: 177$ pro Antragsteller
Weitere Informationen zum Visa-Verlängerung findet ihr unter: https://www.uscis.gov
WICHTIG: Wird der Antrag fristgerecht eingereicht (die Fristen sind auf Internetseite ersichtlich), kann man auch nach Ablauf des Visums noch so lange legal im Land bleiben, bis der definitive Entscheid gefällt wurde.

Alle Angaben beruhen auf unseren persönlichen Erfahrungen und die angegebenen Daten stammen aus dem Jahr 2019. Abweichungen zur aktuellen Situation sind daher möglich. Ein Blick in die entsprechende Homepage schafft jedoch jederzeit aktuelle Klarheit. Wir wünschen euch viel Erfolg!



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