Wir stellen uns vor ...

Jamie (9), Martin (43), Lynn (10) und Amy (39)

Martin ist 45 Jahre alt und ein Allrounder Talent im Stil des guten, alten Mac Guyvers. Frei nach dem Motto: "Was nicht passt, wird passend gemacht". Solange er an etwas rumschrauben und werkeln kann, ist er selig. Dabei überrascht er uns immer wieder mit ausgefallenen und manchmal auch etwas durchgeknallten Ideen. Langweilig wird's jedenfalls nie. Als ehemaliger Ordnungshüter ist er nebenbei stets für das ausgeklügelte Sicherheit-Dispositiv der Familie besorgt. Die elektrische Gitarre aus wilden Tagen hat er mittlerweile gegen eine gemütliche, lagerfeuertaugliche Akustik-Klampfe eingetauscht.

Amy ist 41 Jahre alt und stets um das Wohl der gesamten Familie besorgt. Sie war schon von klein auf extrem reisebegeistert und konnte ihre Leidenschaft lange als Flight Attendant ausleben. Der Richtungswechsel zur Physiotherapeutin kommt nun auch der Familie in Gesundheitsfragen immer wieder zugute. Am Meer fühlt sie sich mit Abstand am wohlsten und wenn man sie so in's Blaue hinaus schauen sieht, bekommt der Begriff "Weltfrieden" eine ganz neue Dimension. Ihre Liebe zu Spaziergängen in der Natur hat sie leider noch nicht ganz auf die Familie übertragen können. Aber sie arbeitet dran!

Lynn ist 12 Jahre alt und unser kleiner Wirbelwind. Mit ihrer Energie könnte man eine Kleinstadt mit Strom versorgen und ihre Fantasie würde Stoff für einige spannende Fantasy-Buchbände liefern. Ihre Liebe gilt den Tieren, insbesondere den Pferden. Da es leider noch nicht für ein Richtiges gereicht hat, lebt sie ihre Passion aktuell beim Hobby-Horsing komplett aus. Es wundert uns also nicht, dass sie später einmal einen ganzen Bauernhof übernehmen möchte.

Jamie ist 10 Jahre alt und der kleine Computer der Familie. Wir haben es aufgegeben, sein Erinnerungsvermögen anzuzweifeln, denn meistens hat er recht. Spätestens seit unserem Besuch in Texas gehört sein Herz nicht nur den Cowboys, sondern ebenfalls den Pferden. Selten war er von da an ohne Cowboyhut, Boots und Spielzeug-Revolver anzutreffen. Feuer wird seither natürlich standesgemäss auch nur noch mit dem Feuerstein gemacht, alles andere ist für Anfänger. Die Leidenschaft zur Aviatik hat er vermutlich von Papa geerbt, weshalb er momentan den festen Wunsch hegt, später einmal Pilot zu werden.

Unsere Reisegespanne

Unsere treue Gefährtin auf unserem USA/Canada Roundtrip 2019:
- Wohnmobil: Coachmen "Freelander" 26BH
- Motorisiert durch einen Chevrolet Express 4500 Cutaway, mit dem zuverlässigen 6L V8 Vortex Motor
- Länge: 31,8 Fuss
- Wegen der eher trägen Manövrierbarkeit von uns liebevoll "Bismarck" genannt.


Unser "Schätzchen", welches zweimal den Atlantik überquert hat:
- Zugfahrzeug: RAM 1500 mit dem legendären 5,7L HEMI Motor
- Wohnanhänger: 5th Wheel, Grand Design "Reflection" 150Series 268BH
- Länge 5th Wheel: 31,1 Fuss / ca.  9,5 Meter
- Gesamtlänge des Gespanns: 46 Fuss / ca. 14 Meter

 

Unser aktuelles "Home on Wheels" - AlBus:
- 2011 INTERNATIONAL Schoolbus
- 7,2 Liter Duramax 9 Motor
- Länge: 34 Fuss / ca. 10,5 Meter
- In vier Monaten harter Arbeit haben wir aus einem konventionellen Schulbus unser neues rollendes Zuhause gebaut.

Unsere Philosophie

Ende 2017 stellten wir nach einem längeren Prozess fest, dass sich die Zeiger unserer Lebensbarometer irgendwo im Bereich "Wind of change" fix eingependelt haben. Nein ... uns war nicht nach einem schwülstigen Pfeif-Solo zumute, sondern nach einer Veränderung in unserem Lebens.


Der Grund dafür lässt sich nicht so einfach in ein paar Sätze verpacken und auf Aussenstehende muss diese Entscheidung wohl etwas irritierend gewirkt haben. Denn bis zu diesem Punkt verlief unser Leben weitgehend in geordneten Bahnen und hatte durchaus das Potenzial, uns friedvoll und geschmeidig in's Alter zu geleiten. Eine wunderbare Familie, ein sicherer und gut bezahlter Job und stolze Besitzer eines Häuschens im Grünen. Wir waren an einem Punkt angelangt, der sich zwar auf der einen Seite sehr komfortabel anfühlte, sich aber auf der anderen Seite immer mehr festzufahren drohte. Der klassische "Korsett-Effekt": Sorgt es einerseits dafür, dass alles an seinem Platz bleibt und toll aussieht, verhindert es andererseits auf Dauer eine angemessene Sauerstoffversorgung. Wir haben uns jedenfalls dazu entschlossen, mal wieder richtig durchzuatmen!

Einen genauen Plan hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber um dem Ganzen eine verbindliche Note zu verleihen, verkauften wir in's Blaue hinaus unser Haus sowie den Grossteil unserer Habseligkeiten, kündigen unsere Jobs und legten so den Grundstein. Eine Portion Risiko, eine Handvoll Loslassen und eine Prise Ungewissheit gehören wohl dazu, wenn man im Leben nachhaltig etwas bewegen will.

Doch bevor wir uns der Zukunftsplanung widmen konnten, mussten wir uns erst mal dem wohlstandsverwahrlosten und sicherheitsvernarrten Zentraleuropäer in uns widmen. Denn der meldete sich spätestens jetzt lautstark und mit drohend erhobenem Zeigefinger, wobei er immer wieder düstere Bilder des bevorstehenden sozialen und finanziellen Abstiegs vor unserem geistigen Auge aufblitzen liess. Soziale Entwurzelung, Job weg, kein Dach über dem Kopf und beinahe das gesamte Hab & Gut veräussert - die Bilder erinnerten stark an Kinoplakate zu einem Endzeit-Blockbusters von Roland Emmerich. Alle Versuche, ihn argumentativ zu besänftigen schlugen natürlich fehl. Jahrzehnte der Vollkasko-Mentalität sind auch an uns nicht spurlos vorbeigezogen. Alles was in diesem Moment hilft, ist sich auf die untere Hälfte des sprichwörtlich halb-vollen Glases zu konzentrieren und sich ab und zu wieder in Erinnerung zu rufen, weshalb die Luft überhaupt in's Glas gelangte. Spätestens als wir uns kurz darauf entschlossen, in einem ersten Schritt zu einem einjährigen Reiseabenteuer aufzubrechen, wurden auch noch die letzten Zweifel von einer heilsamen Vorfreude überlagert. Diese Entscheidung, unsere Zukunft mit einem Time-Out zu beginnen, war rückblickend betrachtet wohl die beste Entscheidung überhaupt. Jeder Umzug beginnt und endet ja in der Regel auch mit einer Grundreinigung.

Die Entscheidung, dieses vorerst auf ein Jahr begrenzte Reiseabenteuer damit zu verbringen, in einem Camper durch die USA und Canada zu touren, war eine Mischung aus persönlichen Präferenzen, einem gewissen Sicherheitsaspekt (man reist ja mit Kindern) und natürlich aus der finanzieller Sicht. So legten wir vor unserer Abreise im Januar 2019 eine grobe Route fest, die uns von Florida aus, entlang der südlichen Grenze zu Mexiko an die Westküste führte, danach hoch in den Norden bis nach Canada, von dort wieder zurück an die Ostküste, die uns auf dem Weg nach Süden ungefähr nach einem Jahr zurück nach in Florida führte. Unsere zurückgelegte 
Reiseroute und die dabei besuchten Städte, Parks und Sehenswürdigkeiten haben wir euch hier in einem kleinen Trailer zusammengefasst:



Unsere Erlebnisse auf diesem Trip haben wir akribisch in einem Reisetagebuch festgehalten, aus welchem in naher Zukunft ein Buch entstehen soll. Ein grosser Teil der Reise haben wir auch in Videos festgehalten, die für euch auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung stehen. Ausserdem findet ihr hier auf unserer Homepage unter der Rubrik Länder viele wertvolle Reisetipps. Von den schönsten Orten und Plätzen, über die besten Campingplätze bis hin zu den unzähligen National- uns State Parks und vielen weiteren Attraktionen. Unter der Rubrik Blog geben wir euch wichtige Tipps und Tricks, wie z.B. zum US-VISA, der Einreise und dem Reisealltag allgemein mit auf den Weg. Denn auch wir waren im Vorfeld der Reise froh über Menschen, die ihre Erfahrungen mit der Welt geteilt haben, was uns in vielerlei Hinsicht eine grosse Hilfe war. Mit diesem Beiträgen möchten ebenfalls einen Beitrag dazu leisten. Wir wünschen euch viel Spass!

März 2020

Wieder zurück in der Schweiz ... die Resie durch den nordamerikanischen Kontinent liegt bereits hinter uns und wir können aus heutiger Sicht mit Gewissheit sagen: Es hat sich mehr als gelohnt! Ein 336 Tage dauerndes Abenteuer durch die USA und Canada, welches uns nicht nur als Individuen sondern auch als Familie unglaublich bereichert hat. Viele hätten sich vermutlich dafür entschieden, ein solches Projekt auf später zu verschieben. "Dann, wenn die Kinder mal draussen sind …" wie es oft so schön heisst. Nur wer kann heute schon sagen, ob man im Alter überhaupt noch den Mut, die Mittel und die Verfassung dazu hat? Die Retroperspektive dieser Menschen ist nicht selten gespikt mit einem Sammelsurium an Konjunktiven: "Sollte", "Hätte", "Könnte", Würde". MACHEN lautet unsere Devise und darin hat uns diese Reise nur noch bestärkt!

Doch nicht nur wir haben wieder den Weg über den Atlantik zurück nach Europa gefunden. Nachdem wir uns schweren Herzens von unserem Wohnmobil, der Bismarck, getrennt haben, haben wir das letzte Stück der Reise mit einem neuen Gespann, bestehend aus Pickup und 5th Wheel zurückgelegt und dieses gleich mitgenommen. Unser Zuhause für die nächsten, bevorstehenden Abenteuer!


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